Miss Dee
english version below
Miss Dee hatte schon immer ein Faible für das Schöne, das Skurrile, das Außergewöhnliche.
1968 in Juans-les-Pins geboren, im Spannungsfeld zwischen einer urschwäbischen Mutter, Chefsekretärin mit dem Spitznamen ‚Der General’, und einem Kölner Jung, in den Fünfzigern und Sechzigern als ‚Le Troubadour de la Côte d’Azur’ in den Grand Hotels unterwegs, muß sie leider schon nach eineinhalb Jahren wieder fort. Harte Zwischenlandung in der verschneiten Eifel, viele weitere Stationen im Süddeutschen, bis sie schließlich mit sechzehn ins Internat am Fuße der Schwäbischen Alb zieht.
Kaum dort angekommen, greifen die heißen und starken Hände des Stahls nach ihr: sie beginnt in der schuleigenen Schmiede, selbstverständlich als einziges Mädchen, das Handwerk der Kunstschmiede zu erforschen und erliegt in Gänze der Faszination des Stahls. Eine schicksalhafte Verbindung, die sie bis heute mit Leidenschaft erfüllt. 1989 beginnt sie in Kassel, noch während der Lehre zur Damenschneiderin, sich nachmittags in der Metallbildhauerklasse bei Prof. Fiebig mit Stahlkunst zu befassen. Nach dem Gesellenbrief arbeitet sie während verschiedener Studiengänge an der Uni Köln bei befreundeten Stahlbildhauern in der Werkstatt mit, bis sie endlich ihr eigenes Atelier beziehen kann. Fortan brennt sie aus Stahlblechen aus (auch eine Stahlplatte von 3cm Dicke ist für den Metaller ein ‚Blech’), schweißt, biegt, verdreht, und macht Skulpturen für Gärten, Eingangsräume und Parks. Schließlich beginnt sie 1997 eine Lehre als Kunstschmiedin und nimmt dabei unter anderem Blattvergoldung in ihr Repertoire auf. Sie vergoldet Texte in Latein, Altgriechisch oder Deutsch auf Stahlbleche mit Figuren aus mythologischen Themenbereichen, die sie seit ihrer Teenagerzeit interessieren. Es beschäftigt sie, warum eine so starke gesellschaftliche Ungleichheit zwischen Frauen und Männern herrscht, und sie versucht zu ergründen, worin die Ursachen liegen könnten. Diese Gedankengänge zeigt sie in ihren Skulpturenzyklen.
Als sie in 2006 Mutter wird, beginnt sie, wieder in Wachs zu modellieren und sich neben dem Stahl der Bronze zu widmen, wie sie es das erste mal 1998 gemacht hatte. Damals entstanden Aurora und Lilly. Sie zieht 2008 nach Hamburg, es entsteht die Anubispriesterin, der Beginn des Priesterinnenzyklus. Miss Dee liebt die Vorstellung von Schutzgöttinnen und Schutzgöttern, sie will sie alle modellieren. Die Suche nach einem Holzschnitzer ist erfolgreich, sie nimmt Holz als Kombinationsmaterial für die Bronzen dazu, auch, wenn sie es nicht selbst bearbeitet, und die drei Varianten der Priesterinnen sind geboren.
Als sie in 2010 nach Berlin zieht, wo sie zumindest halb zur größten Minderheit der Hauptstadt stößt (nein, das sind nicht die Türken, es sind die Schwaben!), bezieht sie bald ein eigenes Atelier, entdeckt das Modellieren in Ton für sich und macht ihren ersten Stuck. Sie stellt fest, daß sie auch das mit Glück erfüllt und beschließt, mehr zu machen. Es folgen Schokolade und Porzellan als Materialien und Miss Dee findet, in allen fünf zu arbeiten sei genau das richtige.
In der Pandemie packt sie, wie wohl die halbe Republik, die Renovierungsswut, sie gestaltet die halbe Wohnung um, legt Wände frei, schweißt neue Möbel, vergoldet ihre Schlafzimmerdecke und modelliert die Medusa. Vierhundert Stunden Modellieren in Ton. Danach den Gips überarbeiten und dann zum Formenbauer. Alles in allem rund fünfhundert Stunden, bis die Medusa bereit zur Vervielfältigung ist und eine erste Version mit 18 vergoldeten Schlangenköpfen an ihre Schlafzimmerdecke montiert werden kann. Und weitere Tonmodelle für Stuck entstehen. Wohin nur mit all den Ideen, den angefangenen Modellen, den fertigen Skulpturen und Skulptürchen? Zu Moby Dick gesellt sie Paul den Oktopus und Les Mouches, so entsteht die erste Serie: Stuck, der sich aufgrund des gleichen zugrundeliegenden Profils kombinieren läßt. Sie wollte doch noch das Profil des Elfenkind erweitern und mit Libellen und Blumenbouquets ausstatten.. ! Das Atelier wird langsam richtig eng.
Miss Dee entscheidet, Briefbeschwerer aus Bronze in einer Auflage von je 47 Stück zu machen. Sie wählt Amlethus, modelliert Tony und mit den Köpfen ihrer Priesterinnen gibt sie Sammlern die Möglichkeit, auch eine kleinere Arbeit aus dieser Serie zu bekommen, ohne direkt fünfstellig zu werden. Die vierte Priesterin – die der Selket, der skorpionköpfigen Göttin – wartet bereits seit einem Jahr darauf, zum Formenbauer zu dürfen, damit sie endlich ins Leben kommt. Sie ist eine weitere Schützerin der Heilkundigen, die so wichtig im Alten Ägyptern waren, ganz ähnlich der Sekhmet, der löwenköpfigen Göttin. Das Amaranthholz, von natur aus violett, das für diese Skulptur bestimmt ist, hat bereits lange genug gelagert, um von Miss Dees Berliner Holzschnitzerin in den eleganten Körper der Priesterin verwandelt zu werden. Dann kann der Skorpion zum Briefbeschwerer werden, die Nubische Priesterin ebenso, und schlußendlich kann beides kombiniert werden, um in einem triumphalen Meisterstück mit Selket Leben eingehaucht zu bekommen.
Miss Dee wird klar, daß sie dringendst eine Plattform braucht, auf der sie ihre Multiples und den Stuck den geneigten Käufern leicht zugänglich machen kann.
Works Of Miss Dee ist geboren.
Miss Dee hat großes Glück: es findet sich das erste Mitglied ihres Teams: Julia, die ihr die Seite erstellt und alles Rechtliche regelt. Dann stoßen Jennifer und Simone dazu, die den Stuck gießen. Pommi macht seit Jahren meisterhaft Miss Dees Formen, Thomas gießt mit großer Sorgfalt ihre Bronzen. Katy betreibt die Porzellanmanufaktur, Ingeborg bemalt die Bond Girls und vergoldet Anahita.
Miss Dee has always had a penchant for the beautiful, the bizarre, the unusual.
Born in Juans-les-Pins in 1968, caught between a Swabian mother, an executive secretary nicknamed 'The General', and a young man from Cologne, travelling the Grand Hotels in the fifties and sixties as 'Le Troubadour de la Côte d'Azur', she unfortunately had to leave after just one and a half years. A tough stopover in the snowy Eifel, many more stops in southern Germany, until she finally moves to a boarding school at the foot of the Swabian Alb at the age of sixteen.
As soon as she arrives, the hot and strong hands of steel take hold of her: she begins to explore the craft of blacksmithing in the school's own forge, naturally as the only girl, and succumbs completely to the fascination of steel. A fateful connection that still fills her with passion today. In 1989, while still training as a dressmaker in Kassel, she began studying steel art in the afternoons in Prof Fiebig's metal sculpture class. After completing her journeyman's certificate, she worked in the workshops of steel sculptor friends during various degree programmes at the University of Cologne until she was finally able to move into her own studio. From then on, she burnt sheet steel (even a 3 cm thick steel plate is a 'sheet' for the metalworker), welded, bent, twisted and made sculptures for gardens, entrance halls and parks. Finally, in 1997, she began an apprenticeship as a blacksmith and added gold leaf to her repertoire. She gilds texts in Latin, Ancient Greek or German on steel sheets with figures from mythological themes that have interested her since her teenage years. She is interested in why there is such a strong social inequality between women and men and tries to find out what the causes might be. She shows these trains of thought in her sculpture cycles.
When she became a mother in 2006, she began modelling in wax again and, in addition to steel, devoted herself to bronze, as she had done for the first time in 1998. Aurora and Lilly were created at that time. She moved to Hamburg in 2008 and created the Anubis Priestess, the beginning of the priestess cycle. Miss Dee loves the idea of tutelary goddesses and gods, she wants to model them all. The search for a wood carver is successful, she adds wood as a combination material for the bronzes, even if she does not work it herself, and the three variants of the priestesses are born.
When she moves to Berlin in 2010, where she is at least half part of the capital's largest minority (no, it's not the Turks, it's the Swabians!), she soon moves into her own studio, discovers modelling in clay for herself and makes her first stucco. She realises that this also fills her with happiness and decides to make more. Chocolate and porcelain followed as materials and Miss Dee found that working in all five was just the thing.
During the pandemic, she, like probably half the country, is gripped by renovation mania, she redesigns half the flat, exposes walls, welds new furniture, gilds her bedroom ceiling and models the Medusa. Four hundred hours of modelling in clay. Then she reworks the plaster and goes to the mould maker. All in all, it takes around five hundred hours until the Medusa is ready to be reproduced and a first version with 18 gilded snake heads can be mounted on her bedroom ceiling. And more clay models for stucco are created. What to do with all the ideas, the models she had started, the finished sculptures and small sculptures? She adds Paul the Octopus and Les Mouches to Moby Dick, creating the first series: stucco, which can be combined due to the same underlying profile. She wanted to extend the profile of the Elfenkind and add dragonflies and bouquets of flowers... ! The studio is getting really cramped.
Miss Dee decides to make bronze paperweights in an edition of 47 pieces each. She chooses Amlethus, models Tony and with the heads of her priestesses she gives collectors the opportunity to get a smaller piece from this series without having to pay five figures. The fourth priestess - that of Selket, the scorpion-headed goddess - has been waiting for a year to be allowed to go to the mould maker so that she can finally come to life. She is another protector of the healers who were so important in Ancient Egypt, much like Sekhmet, the lion-headed goddess. The amaranth wood, naturally purple in colour, used for this sculpture has already been stored long enough to be transformed into the elegant body of the priestess by Miss Dee's Berlin woodcarver. Then the scorpion can become a paperweight, the Nubian priestess as well, and finally the two can be combined to come to life in a triumphant masterpiece with Selket.
Miss Dee realises that she urgently needs a platform where she can make her multiples and the stucco easily accessible to willing buyers.
Works Of Miss Dee is born.
Miss Dee is very lucky: the first member of her team is found: Julia, who creates the site for her and takes care of all the legal matters. Then Jennifer and Simone join her to mould the stucco. Pommi has been masterfully making Miss Dee's moulds for years, Thomas casts her bronzes with great care. Katy runs the porcelain factory, Ingeborg paints the Bond Girls and gilds Anahita.
Haben Sie Fragen zu den Arbeiten, wollen etwas Bestimmtes in Auftrag geben oder haben einen besonderen Wunsch, sprechen Sie uns gerne an.
Genießen Sie die schönen Dinge, wir freuen uns auf Ihre Bestellungen.
Miss Dees Team
Unsere Kooperationspartner:
ZweeDeez Kunstformbau Thomas Pommerehnke Kleinmachnow
Bildgießerei Thomas Seiler Schöneiche
Feines Weißes Porzellanmanufaktur Berlin
Ingeborg Sack Porzellanmalerin Berlin
s/w Foto: David Nassim
Farbfoto: Isabella Devinast